Dirndl Schnittmuster

Mehr erfahren

Ein Dirndl selbst nähen - Geht das überhaupt?

Ein Dirndl selbst nähen - geht das überhaupt? Auf den ersten Blick sehen Dirndl Schnittmuster und Nähanleitung ja gar nicht so kompliziert aus. Und Anlässe für ein hübsches Dirndl gibt es genug, ob die Wiesn, eine Hochzeit oder Abende im Biergarten. Könnte nicht jeder einfach ein Dirndl nähen?

Schon der zweite Blick macht klar: um ein Dirndl zu nähen, braucht es einige Nährerfahrung. Meist ist das Dirndl Schnittmuster sogar direkt mit dem Vermerk "Schwierigkeitsgrad Fortgeschritten" versehen. Abschrecken muss das ambitionierte Anfänger nicht. Doch ohne Näherfahrung ist ein Dirndl schon eine Herausforderung, die Nahttrenner und Nerven strapazieren kann.

Wer sich an das Projekt DIY Dirndl heranwagen will oder bereits Erfahrung im Nähen hat, sollte einige Dinge wissen:
Trachten sind Kleider mit Tradition, in einem Dirndl steckt einiges an Symbolik. Um keine falschen Signale zu senden, sollte man sich mit dem Schnittmuster ausgiebig vertraut machen. Beispielsweise gibt es ein absolutes Muss beim Dirndl: die eingenähte Dirndltasche im Rock.

Nicht jeder Dirndl-Schnitt sieht an jeder Frau optimal aus. Doch für jede Frau gibt es einen passenden Schnitt. Auf das richtige Schnittmuster kommt es an.

Der Stoff sollte mit Bedacht gewählt werden. Nicht nur die Farbe, sondern auch das Material ist wichtig. Mehr dazu weiter unten.

Gute Organisation, Ordnung und eine saubere Arbeitsweise sind beim Nähen eines Dirndls wichtig. Da ein Dirndl aus mehreren Einzelteilen besteht, die ausgeschnitten und schrittweise miteinander vernäht werden müssen, können sich schnell Fehler einschleichen. Solche Fehler wirken demotivierend und durch Auftrennen und aufs neue Vernähen, geht viel Zeit verloren.

Es gibt also einige Dinge, die dagegen sprechen, selbst ein Dirndl zu nähen. Aber es gibt auch Gründe dafür. Ein selbstgenähtes Dirndl ist ein Unikat, dass perfekt dem eigenen Geschmack entspricht. Das Nähen macht Spaß, wenn man Freude daran hat, handarbeitstechnik umtriebig zu sein. Und ein Dirndl aus eigener Kreation ist wirklich etwas, worauf man stolz sein kann.

Welche Unterschiede gibt es beim Dirndl Schnittmuster

Alle Dirndl haben eins gemein: sie lassen die weiblichen Rundungen richtig zur Geltung kommen. Dabei spielt es keine Rolle, wie groß, klein, zierlich oder kräftig eine Frau ist. Die klassische Silhouette mit enger Schnittführung an Oberkörper und Taille und ausgestelltem Rock betont die weiblichen Formen immer auf eine besondere Weise. Doch nicht jedes Dirndl steht jeder Frau, denn es gibt Dirndl mit unterschiedlichen Schnitten. Vor allem bei der Länge und am Ausschnitt werden die Unterschiede deutlich. Wichtige Hinweise zur Typberatung:

Kleine Frauen

Wer unter 1,60 m groß ist, sollte zwischen einem kurzen Dirndl (Mini-Dirndl) und einem langen Dirndl wählen. Grund dafür: ein mittellanger Rock (wie beim Midi-Dirndl) verkürzt optisch. Das Mini-Dirndl endet spätestens knapp über dem Knie und wirkt besonders dynamisch und kess. Weil es viel Bein zeigt, empfiehlt es sich beim Dekolleté etwas zurückhaltender zu sein. Das Maxi-Dirndl endet etwa auf Höhe der Knöchel und wirkt edel und traditionsbewusst. Eine Rolle spielen auch Anlass und Setting: Ist ein ausgiebiges Fest im Sommer geplant, könnte ein langes Dirndl zu warm werden. Zudem könnte der viele Stoff beim Tanzen stören.

Große Frauen

Große Frauen über 1,79 m profitieren von der optischen Täuschung, die beim Midi-Dirndl entsteht. Der Rock endet entlang der Wade zwischen Knie und Knöchel und lässt die Trägerin kleiner wirken. Beim Mini-Dirndl und Maxi-Dirndl können die Proportionen leicht auch der Balance geraten, etwa indem der Unterkörper plötzlich sehr lang wirkt. Das Midi-Dirndl ist insgesamt sehr beliebt und wird bei Festen von Frauen ganz unterschiedlicher Körpergrößen getragen.

Zierliche Frauen

Schlank und zierlich gebaute Frauen sollten zu einem Dirndl greifen, dass mit Schleifen, Rüschen und anderen Details verziert ist. Bei der Musterwahl empfehlen sich kleine, feine Prints. Große Blumenprints oder Karos wirken bei einer zierlichen Figur optisch zu schwer.

Kurvige Frauen

Eine kräftige Figur wird vor allem im schlichten Dirndl mit wenigen gut platzierten Details optimal in Szene gesetzt. Geachtet werden sollte auf Betonung der Taille, etwa durch Schleifen oder eine verspielte Schnürung.

Kleinere Oberweite

Eine kleinere bis mittlere Oberweite kann optisch größer wirken, wenn das Dirndl einen Herz-Ausschnitt besitzt. Das Herz-Dekolleté eignet sich zwar auch bei größerer Oberweite, könnte dann aber zu viel Aufmerksamkeit auf die Oberweite lenken.

Größere Oberweite

Ein Stehkragen wirkt besonders gut bei großer Oberweite und sorgt für einen eleganten und stilsicheren Auftritt im Dirndl. Diese Hinweise sind wertvoll, im Endeffekt zählt aber vor allem der persönliche Geschmack. Schließlich sollte man das selbst genähte Dirndl lieben und gerne tragen. Schnittmuster für DIY Dirndl aller Längen und Styles gibt es beispielsweise von Burda (online oder im Kurzwaren-Fachhandel).

Das selbstgenähte Dirndl ist ein Unikat

Ein Dirndl aus eigener Produktion ist ein absolutes Unikat. Doch das richtige Dirndl Schnittmuster zu finden, ist gar nicht so leicht, wenn man ein Dirndl selbst nähen will. Neben der Länge und dem Ausschnitt, die der eigenen Figur und dem eigenen Geschmack entsprechen, sollte man zu einem simplen Design greifen. Auch wenn es schwerfällt und verspielte Designs so toll aussehen, ein simples Design steigert die Chancen, dass das Projekt Dirndl nähen gelingt. Und auch ein eher simples Design kann mit den richtigen Farben und Accessoires, wie Bluse, Schürze und Co., zum Blickfang werden.

Ist die Wahl auf ein Dirndl Schnittmuster gefallen, braucht es noch weiteres Arbeitsmaterial. Vor dem Nähen sollte alles parat liegen. Neben dem Stoff (Angabe zur Stoffart und Stoffmenge im Schnittmuster beachten) werden auch Garn in der passenden Farbe, ein Maßband, Schneiderkreide, eine Stoffschere oder ein Rollschneider, Stecknadeln oder Clips sowie eine Nähmaschine mit Ersatznadeln benötigt.

Nicht jeder Stoff ist für ein Dirndl geeignet. Weitere Informationen dazu weiter unten und die beste Beratung zur Stoffwahl gibt es wie immer im Fachgeschäft.

Ehe es ans Schneiden geht, gilt es richtig Maß zu nehmen. Das Dirndl soll eng, quasi wie eine zweite Haut sitzen, und dennoch bequem sein. Ideal ist, wenn eine zweite Person beim Vermessen hilft. Dann sind Messfehler unwahrscheinlich und ein guter Sitz fast schon garantiert. Welche Maße benötigt werden und wie diese zu nehmen sind, steht immer in der dem Schnittmuster beigefügten Nähanleitung.

Viele Stoffe laufen bei der ersten Wäsche minimal ein (etwa 10 Prozent). Leider kann das bedeuten, dass das mühsam kreierte Dirndl plötzlich zu klein ist, wenn man direkt mit neuem Stoff aus dem Stoffgeschäft loslegt. Deshalb sollte der Stoff vor dem Zuschneiden gewaschen, getrocknet und gegebenenfalls gebügelt werden. So drohen keine bösen Überraschungen.

Beim Zuschneiden kommt es auf die richtige Platzierung an. Zwar ist es sinnvoll Stoff sparend zu arbeiten, doch bei Mustern sollte immer so geschnitten werden, dass es nach dem Vernähen schön zusammentrifft. Hier ist es hilfreich, das ausgeschnittene Schnittmuster erst mit Stecknadeln am Stoff festzustecken und aneinander zu halten, um zu sehen, wo die Nähte verlaufen würden. Besonders wichtig ist das beim Rock Zuschnitt.

Welcher Stoff eignet sich am besten?

Neben dem Dirndl Schnittmuster muss man sich auch für einen passenden Stoff entscheiden. Ursprünglich wurden robuste und preiswerte Stoffe wie Leinen für Dirndl verwendet. Mit der Zeit wandelte sich das Arbeitsdirndl in echte Trachtenmode und Leinen wich Baumwolle. Wer ein Dirndl selbst nähen will, sollte einen reinen Baumwollstoff wählen. Qualitäts Dirndl bestehen aus Baumwollstoff. Mischgewebe und vor allem Stretchgewebe lassen sich schwerer nähen. Zudem sehen künstliche Fasern nicht sehr hochwertig aus.

Für ein Dirndl geeignet ist reine Baumwolle, Baumwollstoff mit geringem Stretchanteil, Leinen oder Popeline (beliebter Stoff für Oberbekleidung aus Baumwolle). Mischgewebe und künstliche Gewebe können für kleinere Details verwendet werden, sollten aber nicht zu sehr unter Spannung stehen.

sollte auf komplementäre Farben setzen, also auf kühle Farben im Spektrum Grau, Blau, Grün oder Lila. Das wirkt ausgleichend. Wer helle Augen und einen kühlen Hautunterton hat, kann zu warmen, satten Farben wie Rot, Rosa oder Orange greifen. Diese wärmeren Farben bringen Augen und Haut zum strahlen.

Beim Muster sind Karos und feine Floralprints absolute Klassiker. Sie kommen nie aus der Mode. Aber natürlich sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt und selbst neonfarbene Muster können in einem modernen Dirndl verwendet werden.