Miesbacher Tracht Das Herz der Bayerischen Trachtenbewegung

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Das Herz der Bayerischen Trachtenbewegung

Sie ist über die Grenzen von Bayern hinaus bekannt und gilt als Besonderheit der Trachtenmode: Die Miesbacher Tracht. Die aufwendig gefertigten Roben - für Mann und Frau - sind ein echt Hingucker auf jedem Trachtenumzug und Fest. Aber hinter der Trachtenkleidung steckt viel mehr als man denkt.

Die Miesbacher Tracht steht für Tradition, Idylle und Heimatliebe. Aus dem Herzen Bayerns hinaus, gelegen zwischen Tegernsee und Alpen, gilt Miesbach als “Wiege der Bayerischen Trachtenbewegung”. Aber was genau macht die Gewänder so besonders? Und noch viel wichtiger: Was gehört zu einer echten Miesbacher Tracht dazu?

Mehr als nur Dirndl und Lederhose

Die Miesbacher Tracht ist auf eine Trachtenbewegung aus dem 19. Jahrhundert zurückzuführen. Sie ist für Herren und Damen erhältlich. Die Dame trägt ein Dirndl, während der Herr eine Kombination aus Lederhose, Hut, Krawatte und Joppe trägt. Die Tracht hat ihren Ursprung in der Region Miesbach und gab ihr somit den Namen.

Mittlerweile wird die Tracht nicht mehr nur in dieser Region, sondern auch in anderen Teilen Bayerns und Österreichs getragen. Die Tracht hat sich sogar weit über die Grenzen Deutschlands hinaus einen Namen gemacht und steht wie keine andere Tracht für die ursprünglichen bayerischen Traditionen. Somit sollte die Tracht nicht nur mit dem Oktoberfest in Verbindung gebracht werden. Sie ist seit mehr als einem Jahrhundert eng mit der bayerischen Lebensart verknüpft.

Miesbacher Tracht: Was ist das?

Die Miesbacher Tracht gilt als besonders traditionelle Form der bayerischen Landestracht. Die Komponenten von Herr und Dame sind perfekt aufeinander abgestimmt. Wie der Name bereit verrät, stammt die Tracht aus Miesbach, einer Region in Oberbayern umringt von einer malerischen Landschaft und idyllischen Seen.

Bei der Tracht handelt es sich um sehr hochwertige Anfertigungen, die teilweise von Hand verarbeitet werden. Wenn Sie die Tracht in Miesbach kaufen, können Sie sicher sein, dass sie entsprechend der Tradition hergestellt wurde. Die Fachgeschäfte sind in der Hand der Familien und werden oftmals schon seit mehreren Generationen betrieben. Die besonderen Eigenschaften und die Art der Fertigung wurden oft von Generation zu Generation weitergegeben.

Die Tracht wird gern als “Wiege der Trachtenbewegung” bezeichnet, weil sie verschiedene einzigartige Merkmale hat. So tragen bereits Jungen und Mädchen diese Tracht. Mit zunehmendem Alter wird die Ausstattung üppiger. Besonders ehrlich wirkt es, wenn die Tracht von Einheimischen getragen wird. Sie verbinden mit dem Kleidungsstück eine besondere Leidenschaft, die in dem Charme der Region zwischen Tegernsee und Schliersee begründet liegt.

Aus welchen Teilen besteht die Tracht?

Die Tracht besteht aus verschiedenen Teilen, die für den Herren und für die Dame jeweils einheitlich definiert sind. Die echte Tracht bekommen Sie ausschließlich in der Region. Sie definiert sich nicht nur durch ihre Optik, sondern auch durch die Materialien, aus denen sie hergestellt wird.

Der Herr trägt eine traditionelle Miesbacher Lederhose, die über den Knien endet. Sie ist mit einem Latz und mit Hosenträgern ausgestattet. Kniestrümpfe und Lederschuhe mit Absatz, die mit einem Schnürsenkel gebunden werden, sind in Kombination mit der Hose obligatorisch. Der Trachtenhut hat die Form einer Melone. Er wird aus Hasenhaar hergestellt und mit einem Gamsbart verziert. Als Farbe wird ein dunkles Grün gewählt.

Die Lederhose wird mit einem Hemd kombiniert, das entweder Reinweiß oder in einer Elfenbein gehalten ist. Das Hemd besitzt weite lang Ärmel und wird mit Manschetten verschlossen. Es ist im Original aus Leinen gefertigt. Eine Seidenkrawatte aus Königsblau oder zartem Rosa wird gern dazu kombiniert. Die Joppe wird offen über dem Hemd getragen. Sie ist grau und mit einer geraden Knopfreihe ausgestattet. Sie besteht aus Filz und besitzt ein Futter aus Seide. Darunter trägt der Herr eine Trachtenweste aus Samt oder Filz in den Farben Grün oder Lila.

Damen tragen ein Dirndlkleid, das oft als Leiblgwand und Spenzergwand gefertigt ist. Die typischen Farbtöne sind Blau oder Weinrot. Das Kleid wird traditionell mit Talern oder Broschen geschmückt. Teurer Schmuck wird zu dem Kleid nicht getragen. Das Gewand wird mit einer Trachtenschürze kombiniert, die klassisch gebunden wird. Ein Hut und Lederschuhe mit Absatz und Schnallen sind ebenso obligatorisch wie weiße Strumpfhosen. Anstelle einer Handtasche trägt die Frau ein Körbchen, das offen oder geschlossen sein kann.

Paare stimmen ihre Tracht gern aufeinander ab. Dies wird erreicht, indem ähnliche Farben für die Tracht oder der gleiche Schmuck gewählt werden. Die Bindung der Trachtenschürze verrät, dass die Frau verheiratet ist. Auch der Federschmuck des Hutes kann identisch sein.

Wo kann man die Tracht bestaunen?

Es handelt sich um eine Tracht, die ausschließlich auf Festen und traditionellen Feiern getragen wird. Dank ihres hohen Bekanntheitsgrades wird die Tracht schon lange nicht mehr nur in der Region rund um Miesbach, sondern in weiten Teilen Bayerns und Österreichs getragen.

Miesbach selbst ist ein Ort in Oberbayern, der sich an der Grenze zu Österreich gelegen ist. Aus diesem Grund wird die Tracht auch im Nachbarland gern getragen und erfreut sich einer sehr großen Beliebtheit. Der Ort hat etwas mehr als 11.000 Einwohner und ist für die Wahrung verschiedener Traditionen bekannt. Er ist umringt von den Gipfeln der Alpen erfreut sich ganzjährig bei Besucher einer sehr großen Beliebtheit.

Die Kostüme sind oftmals in ihrer Ausstattung und in ihrem Schmuck sehr aufwendig gestaltet. Sie werden auf Umzügen in ganz Bayern präsentiert und an vielen bayerischen Feiertagen getragen. Zu bestaunen gibt es die verschiedenen Varianten regelmäßig auf dem Umzug zur feierlichen Eröffnung des Oktoberfestes in München.