Kapitel 2
Der perfekte Tag auf dem Oktoberfest
Spaß haben und auf bayerische Art verwöhnen lassen – so lässt sich ein idealer Wiesnbesuch
beschreiben. Bringen Sie genügend Zeit für einen ausgiebigen Bummel über den Festplatz mit.
Historische Fahrgeschäfte, Stände mit leckeren bayerischen Spezialitäten und weitere
Attraktionen gibt es überall zu entdecken. Für einen Sitzplatz in einem großen Zelt sollten
Sie früh aufstehen oder eine Reservierung haben. In der Regel sind die großen Zelte ab dem
späten Vormittag bereits voll, an den Wochenenden noch früher. In der Mittagszeit geht es
gemütlicher zu als in den Abendstunden, wenn die Partystimmung steigt.
Wenn die großen Festzelte bereits voll sind, besuchen Sie die kleineren und genießen Sie
hier Ihre Maß und die bayerischen Delikatessen. Einige der Spezialitätenzelte sind
Geheimtipps und auf jeden Fall einen Besuch wert.
Wer nach dem Schankschluss auf dem Oktoberfest noch nicht genug hat, kann im Käfer- oder im
Weinzelt weiterfeiern. Diese sind bis 00:30 Uhr geöffnet. Rund um die Theresienwiese finden
zudem After-Wiesn-Parties statt, auf denen alle Feierwillige willkommen sind. Die beste Zeit
für einen Familienbesuch sind die Familiennachmittage an den beiden Oktoberfest-Dienstagen.
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Kapitel 1
Orientierung auf der Wiesn -
Kapitel 2
Der perfekte Tag auf dem Oktoberfest -
Kapitel 3
Essen & Trinken -
Kapitel 4
Feiern wie die Bayern -
Kapitel 5
Geschichten rund um das Oktoberfest
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Samstag, 20. September 202
Besonderes:
ab 10:45 Uhr: Einzug der Wiesn-Wirte
12:00 Uhr: O’zapft is! Münchens Oberbürgermeister sticht das erste Fass
Oktoberfestbier im Schottenhamel-Zelt an.
Öffnungszeiten:
ab 9:00 Uhr: kleine und große Bierzelte öffnen
ab 10:00 Uhr: alkoholfreie Getränke und kleine Gerichte werden in den
Zelten verkauft
12:00 – 22:30 Uhr: Bierausschank
23:30 Uhr: Sperrstunde
Ausnahme: Käfers Wiesn-Schänke und das Weinzelt haben bis 01.00 Uhr
geöffnet. Ausschank bis 0:30 Uhr.
Der perfekte Tag auf der Wiesn
8:00
Morgens ein zünftiges Weißwurstfrühstück mit frischen Brezn, süßem Senf und natürlich einem
kühlen Weißbier – die perfekte Grundlage für einen Wiesn-Tag.
10:00
Für alle, die keine Zeltreservierung haben: Früh da sein ist vor allem am Wochenende ein
Muss. Schnell sind die Festzelte wegen Überfüllung geschlossen. Unterhalb der Woche hält
sich der Andrang in Grenzen. Wer keine Zeltreservierung hat, kann vormittags sogar noch
einen der begehrten Plätze finden. Wenn nicht, bei gutem Wetter kann man herrlich im
Biergarten die Sonne genießen oder auf dem Gelände schlendern und die Fahrgeschäfte
ausprobieren. Bei einer Runde auf dem Riesenrad hat man einen tollen Ausblick auf die
Theresienwiese. Nicht vergessen: Seiner Liebsten ein Lebkuchenherz schenken.
12:00
Zum Mittag: Ob im Zelt oder an einem der vielen Verkaufsstände – hungrig muss man auf dem
Oktoberfest ganz bestimmt nicht bleiben. Wie wärs mit einer gepfegten Haxn, einem Hendl oder
einem Steckerl-Fisch?
15:00
Wer dem Trubel der Festzelte entkommen will, sollte die Oide Wiesn ansteuern. Hier kann man
das Oktoberfest von seiner traditionellen und entspannten Seite kennenlernen.
18:00
Wer dem Trubel der Festzelte entkommen will, sollte die Oide Wiesn ansteuern. Hier kann man
das Oktoberfest von seiner traditionellen und entspannten Seite kennenlernen.
22:00
Das letzte Bier wird 22:30 Uhr ausgeschenkt und 23:30 Uhr schließen die Festzelte ihre
Türen. Wer rechtzeitig geht, entgeht den Massen zu den Stoßzeiten in der U-Bahn und am
Taxistand und vielleicht dem ein oder anderen Kater von zu viel Bier.
00:00
Wer immer noch nicht genug hat, kann in München auf einer der vielen After-Wiesn Partys den
angebrochenen Abend fortsetzen.
Die wichtigsten Fragen zum Oktoberfest
Wie komme ich am besten zur Theresienwiese?
keine eigenen Parkmöglichkeiten. Deswegen ist die Anfahrt mit dem Pkw nicht zu empfehlen.
Mit den folgenden öffentlichen Verkehrsmitteln kommen Sie aber bequem bis an die
Theresienwiese: S-Bahn-Linien S1 und S8, U-Bahn-Linien U3, U4, U5, U6, Straßenbahnlinien 18
und 19 und Buslinien 53, 58, 62 und 134. Für die Rückfahrt können Sie auch ein Taxi nehmen.
Die Taxipreise sind während des Oktoberfests nicht höher als sonst. Rund um die
Theresienwiese sind Taxistandplätze ausgewiesen, die schnell zu erreichen sind.
Wie vermeide ich die Stoßzeiten?
den anderen Wochentagen geht es gemütlicher zu. Die Mittagswiesn ist deutlich gelassener als
die Abendwiesn, wenn der Andrang groß ist und in den Zelten Partylaune herrscht.
Kostet das Oktoberfest Eintritt?
südlichen Ende. Der Eintrittspreis liegt hier bei 3 Euro. Wenn Sie bezahlt haben, erhalten
Sie ein Bändchen, mit dem Sie wiederholt auf die Oide Wiesn zurückkehren können. Der Zutritt
zu den Bierzelten ist ebenfalls kostenlos. Besucher werden eingelassen, solange es freie
Plätze im Zelt gibt. Tischreservierungen mit Verzehrgutscheinen sind kostenpflichtig. Der
Preis pro Person variiert je nach Zelt, Gruppengröße und Art der Gutscheine.
Ist der Zugang zum Oktoberfest barrierefrei?
und mit Kinderwagen bequem befahren werden können. Auch das Riesenrad verfügt über eine
rollstuhltaugliche Rampe. Für Gäste mit Behinderungen stehen außerdem Behindertenparkplätze
und behindertengerechte Toiletten zur Verfügung. Blindenhunde sind die einzigen Tiere, die
auf das Oktoberfestgelände dürfen. Alle anderen Haustiere müssen zu Hause bleiben.
Wie wird das Wetter?
ungemütlichem Dauerregen ist alles möglich. Die Nächte sind meist schon empfindlich kühl.
Für einen ausgiebigen Wiesnbesuch ist variable Kleidung sinnvoll. An sonnigen Nachmittagen
und in den überfüllten Zelten ist es warm und leichte Kleidung angesagt. Bei nassem Wetter
und nachts für den Heimweg ist eine wind- und wetterfeste Jacke empfehlenswert.
Gibt es eine Altersgrenze?
die gesamte Familie. Wenn Sie mit Kindern auf die Wiesn wollen, empfiehlt es sich, die
Stoßzeiten und völlig überfüllte Bierzelte zu vermeiden. Kinder unter sechs Jahren dürfen
sich nach 20:00 Uhr nicht mehr auf dem Festgelände aufhalten. Kinderwagen sind nach 18:00
Uhr, an Samstagen und am Tag der Deutschen Einheit nicht auf der Wiesn gestattet.
Wo kann ich mein Gepäck abgeben?
Inhalt fassen. Alle größeren Gepäckstücke müssen für die Zeit des Wiesnaufenthalts an einer
Aufbewahrungsstation abgegeben werden. Diese Stationen befinden sich rund um die
Theresienwiese in der Nähe der Eingänge. Der Preis für die Gepäckaufbewahrung liegt bei etwa
4 bis 7 Euro pro Tag.
Was sollte ich unbedingt dabei haben?
Gepäck belastet, ist schwer zu beaufsichtigen und muss eventuell am Eingang abgegeben
werden. Wichtig ist, dass Sie genügend Bargeld mitnehmen. Auf der Wiesn wird fast überall
bar bezahlt. An den Eingängen zur Festwiese gibt es einige Geldautomaten, falls Sie Geld
abheben wollen. Ausweis und Handy sollten ebenfalls dabei sein.
Wieviel Geld benötige ich?
2 Maß Bier, eine Brotzeit oder ein Hendl mit Brezn und die Fahrscheine für die Hin- und
Rückfahrt. Hinzu kommen Souvenirs, Süßigkeiten sowie der Besuch von Fahrgeschäften. Wer
ausgiebiger feiert oder richtig schlemmen möchte, sollte ein wenig mehr Geld einstecken.
Sollte ich Trinkgeld geben?
den Service und gleichzeitig ein Teil des Verdienstes. Die Wiesn-Bedienungen erhalten keine
Vergütung für ihre Arbeit. Sie verdienen ihr Geld durch den Weiterverkauf von Speisen und
Getränken und durch Trinkgelder. Vorschriften, wie viel Trinkgeld fällig ist, gibt es nicht.
Wie finde ich meine Freunde wieder?
bestimmten Treffpunkt auf der Festwiese ist. Falls jemand zu spät kommt oder sich verirrt
hat, hilft das Handy weiter. Bei lauter Umgebung geht das auch per Nachricht. Falls keine
Chance mehr auf ein Wiederfinden besteht – auf der Wiesn findet man schnell neue Freunde zum
Feiern.
Kapitel 3
Essen & Trinken
Zum zünftigen Wiesnausflug gehört natürlich, sich die typischen Oktoberfest-Spezialitäten
schmecken zu lassen. Das Angebot an deftigen und süßen Delikatessen ist groß. Damit wirklich
jeder das Passende findet, gibt es in den letzten Jahren verstärkt Angebote für Vegetarier
und Veganer.
In den großen Festzelten wird vor allem das Bier ausgeschenkt. Das Oktoberfestbier wird von
den Traditionsbrauereien Spaten, Paulaner, Löwenbräu, Hofbräu, Hacker Pschorr und Augustiner
speziell für die Wiesn gebraut. Neben Bier gibt es aber auch Radler und alkoholfreie
Erfrischungsgetränke für jeden Geschmack. Wer etwas anderes trinken möchte, wird in den
kleineren Zelten fündig. Beispielsweise gibt es ein Weinzelt und Cafézelte auf der
Theresienwiese.
Essen und Trinken gibt es in den Zelten gegen Gutscheine bzw. Marken. Diese sind ein
vollwertiges Zahlungsmittel, sozusagen eine “Wiesn-Währung”. Wer seine eigene Brotzeit auf
die Theresienwiese mitgebracht hat, kann sie in den Biergärten verzehren. Getränke in
Glasflaschen dürfen aus Sicherheitsgründen nicht auf das Oktoberfest mitgenommen werden.
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Kapitel 1
Orientierung auf der Wiesn -
Kapitel 2
Der perfekte Tag auf dem Oktoberfest -
Kapitel 3
Essen & Trinken -
Kapitel 4
Feiern wie die Bayern -
Kapitel 5
Geschichten rund um das Oktoberfest
Bayerische Spezialitäten auf der Wiesn
Bei den traditionellen Oktoberfest-Spezialitäten ist für jeden etwas dabei, von deftigen
Fleischgerichten bis zu süßen Köstlichkeiten. Die meisten Wiesnschmankerl zählen zu den
Kaloriensünden. Jedoch sollten beim Wiesnbesuch Genuss und Spaß im Vordergrund stehen, nicht
das Kalorienzählen.
Bedenken Sie auch, dass das Trinken von Alkohol auf nüchternen Magen nicht zu empfehlen ist.
Eine gute Mahlzeit ist die richtige Grundlage für den nachfolgenden Bierkonsum. Jedes
Festzelt bietet seinen Gästen eine umfangreiche Speisekarte mit kleinen und großen
Gerichten. Die beliebtesten Wiesn-Klassiker sind überall auf dem Oktoberfest zu finden.
So wird ein Bierfass richtig angezapft
Der Anstich
-
1
Ein Bierfass sollte nicht direkt nach dem Transport angezapft werden. Lassen Sie es
einige Zeit ruhen, da andernfalls die Schaumbildung zu stark ist. Wichtig ist auch,
das Bier mit kalten Handtüchern oder in einer Wanne mit Eis auf eine angenehme
Trinktemperatur herunterzukühlen. -
2
Traditionell wird das Fass auf einem Ganterbock gelagert. Ein stabiler Tisch, der
das Gewicht trägt, ist ebenfalls gut geeignet. Das Fass darf beim Zapfen nicht
verrutschen. Eine leichte Tischneigung erleichtert das Ausschenken. -
3
Wenn Sie den Hahn in die Öffnung am unteren Ende des Bierfasses stecken, muss er
geschlossen sein. Das ist daran zu erkennen, dass er parallel zur Fließrichtung des
Bieres steht. -
4
Halten Sie den Hahn mit einer Hand fest. Mit der anderen schlagen Sie mit einem
großen Holzhammer möglichst gerade und gezielt auf den vorderen Teil des Hahns, bis
er fest im Fass sitzt. -
5
Ist das Fass angezapft, wird das erste Glas Bier weggegossen. Danach steht dem
Trinkvergnügen nichts mehr im Wege. Wenn nach einiger Zeit der Druck nachlässt, wird
ein Entlüftungsventil in die zweite Fassöffnung am Deckel eingeschlagen.

O’zapft is!
Der Fassanstich durch den amtierenden Münchner Oberbürgermeister wird von den meisten
Wiesnbesuchern ungeduldig erwartet. Denn vorher wird auf der Theresienwiese kein Bier
ausgeschenkt. Der Anstich findet Punkt 12:00 Uhr mittags am Samstag nach dem 15. September
im Schottenhamel-Festzelt statt. Die Tradition des offiziellen Fassanstichs gibt es seit
1950. In diesem Jahr führte der damalige Oberbürgermeister Thomas Wimmer zum ersten Mal
einen offiziellen Fassanstich zur Eröffnung des Oktoberfests durch.
Den Brauch, die erste Wiesnmaß dem bayerischen Ministerpräsidenten zu überreichen, hat erst
Franz Joseph Strauß im Jahre 1980 eingeführt. Nach dem erfolgreichen Anstich und dem Ausruf
“O’zapft is!” werden 12 weithin hörbare Böllerschüsse abgefeuert. Dann darf das Bier auf dem
Oktoberfest fließen. 1950 und 1951 zapfte der Oberbürgermeister ein Fass mit Hofbräubier an.
Seit 1952 ist es Spatenbräu. Mit Spannung verfolgt das Publikum, wie gut dem Münchner
Oberbürgermeister der Anstich gelingt und wie viele Schläge er benötigt. Rekordhalter sind
Dieter Reiter und Christian Ude mit je 2 Schlägen.
Kapitel 4
Feiern wie die Bayern
Das Oktoberfest begrüßt die ganze Welt zum gemeinsamen Feiern. Damit Sie richtig mitmachen
können, sollten Sie jedoch einige einheimische Bräuche und Gepflogenheiten kennen. Die
Bayern legen Wert auf Gemütlichkeit und Geselligkeit. Lassen Sie sich davon anstecken und
nutzen Sie das Fest, um tolle Menschen kennenzulernen.
Ein paar häufig verwendete Worte zu verstehen und einige Regeln zu kennen helfen dabei, den
Tag ohne größere Unstimmigkeiten zu genießen. Damen, die im Dirndl auf
der Wiesn
erscheinen, sollten wissen, dass die Position der Schleife an der Schürze den anwesenden
Herren signalisiert, ob sie Single oder vergeben sind. Auf der linken Seite gebunden (von
vorne gesehen) bedeutet “vergeben”, rechts bedeutet “single”.
Auch beim Biertrinken gibt es einige Regeln. Zum Beispiel wird das Noagl – der Bierrest im
Maßkrug – nicht getrunken. Mitschunkeln und Mittanzen gehören auf dem Oktoberfest dazu. Wer
bis in die Nacht mitfeiert, sollte auch einige der beliebtesten Liedtexte zum Mitsingen
parat haben.
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Kapitel 1
Orientierung auf der Wiesn -
Kapitel 2
Der perfekte Tag auf dem Oktoberfest -
Kapitel 3
Essen & Trinken -
Kapitel 4
Feiern wie die Bayern -
Kapitel 5
Geschichten rund um das Oktoberfest
Wiesn-Wörterbuch
Um zünftig mitzufeiern, sind ein paar Grundkenntnisse des Bayerischen sehr nützlich. Denn
wenn Sie neben Einheimischen am Tisch richtig mitfeiern wollen, sollte die Verständigung
klappen. Auch beim Lesen der Speisekarte und beim Bestellen von Speis und Trank helfen
wichtige Oktoberfest-Begriffe weiter.
Wenn Sie also ein wenig von den Gesprächen der Münchner und den Ansagen im Festzelt
verstehen möchten, können Sie vor dem Wiesnbesuch ein wenig Bayerisch lernen. Ob Sie dann
auch auf Bayerisch grüßen, sich verabschieden und bedanken wollen, liegt an Ihnen. Natürlich
ist der Wiesn-Grundwortschatz nicht dazu gedacht, sich während des Oktoberfests über die
Mundart lustig zu machen.
Bayerisch
|
Übersetzung
|
---|---|
A fesches Madl | Ein hübsches Mädchen |
Basst scho! | Ist schon in Ordnung! |
Bsuffa | Betrunken |
Buam | Herren/Jungen |
Busserl | Kuss |
Des is mia wurscht! | Das ist mir egal. |
Fesch bist’! | Du bist hübsch. |
Gaudi | Spaß |
Hawedere | Habe die Ehre/Hallo/Tschüss |
I mog di! | Ich liebe dich. |
Is da no frei? | Ist hier noch frei? |
Ja, mei… | Na ja … |
Minga | München |
Bayerisch
|
Übersetzung
|
---|---|
Oa Bia | Eine Maß Bier |
Oans, Zwoa, Gsuffa. | Eins, zwei, austrinken. (Der Trinkspruch auf der Wiesn) |
Obacht! | Achtung! |
Pack ma’s! | Gehen wir? |
Pfiad Eana! | Auf Wiedersehen! |
Schädlwä | Kopfschmerzen |
Scheene Aug’n host. | Du hast schöne Augen. |
Schleich di! | Verschwinde! |
Schmankerl | Eine Spezialität |
Servus | Hallo/ Tschüß |
So a Schmarrn. | Das stimmt nicht. |
Wea ko, dea ko. | Wer kann, der kann. |
No-Go’s auf dem Oktoberfest
-
Auf den Tischen tanzen
Wenn im Bierzelt die Stimmung steigt, wird gerne und ausgiebig getanzt. Das
ausgelassene Tanzen auf den Bänken gehört zum Bierzeltbesuch dazu. Auf den Tischen
haben die Tänzer jedoch nichts zu suchen. Bei einem wiederholten Verstoß kann es
einen Zeltverweis geben. -
Maß auf Ex trinken
Auch wenn es eine lange Tradition hat: Das Ex-Trinken der Maß ist bei den
Wiesn-Wirten nicht mehr gerne gesehn. Um die Alkoholexzesse in den Griff zu
bekommen, verbieten sie die Unsitte in den Bierzelten. Wer trotzdem auf die Bank
steigt, um vor aller Augen seine Maß in einem Zug zu leeren, erhält eine Verwarnung.
Bei einem wiederholten Versuch gibt es einen Zeltverweis. -
Bedienung verärgern
Die Bedienungen in den Zelten sind Schwerarbeiter, die versuchen, Ihren Aufenthalt
angenehm und fröhlich zu gestalten. Ein freundliches “Dankeschön” oder “Vergelt’s
Gott” gehört zum guten Ton. Trinkgelder sind in den Zelten üblich und stellen einen
Teil des Verdienstes dar. Ein absolutes Tabu ist, die Bedienung anzufassen oder gar
anzügliche Bemerkungen zu machen. -
Ein Kostüm tragen
Die traditionelle bayerische Tracht ist kein Faschingskostüm. Zu den Wiesn-Sünden
gehört, direkt nach der Ankunft am Flughafen oder am Hauptbahnhof ein Plastikdirndl
oder eine Kunstlederhose mit kariertem Hemd zu kaufen. Besser ist, in normaler
Kleidung auf die Wiesn zu gehen und gegebenenfalls das Outfit durch ein einzelnes,
aber stilvolles, bayerisches Accessoire zu ergänzen. -
Am Bavaria Hang einschlafen
Die Grünflächen unterhalb der Bavariastatue scheinen zum Ausruhen einzuladen. Jedoch
sollten Sie es vermeiden, sich hier niederzulassen oder gar einzuschlafen. Dieser
Teil der Theresienwiese wird von vielen alkoholisierten Gästen genutzt, um sich zu
erleichtern und ihren Rausch auszuschlafen. Der Hang ist daher für eine gemütliche
Pause nicht geeignet.
Sicherheit auf der Wiesn
Das Oktoberfest gilt als gastfreundliches und fröhliches Volksfest. Damit das Vergnügen
möglichst sicher ist, wird jedes Jahr das Sicherheitskonzept überprüft und verbessert. Ein
Schwerpunkt liegt auf der Sicherheit von Mädchen und Frauen, damit sie die Wiesn unbeschwert
genießen können. Für sie ist auf der Theresienwiese der Security Point eingerichtet, den sie
bei Problemen jederzeit aufsuchen können.
Trotz aller Bemühungen lassen sich bei mehreren Millionen Besuchern und ausgiebigem
Alkoholgenuss nicht alle Konflikte verhindern. Wichtig ist, unsichere Situationen nach
Möglichkeit zu meiden. Lassen Sie sich nicht auf Provokationen von Betrunkenen ein und holen
Sie frühzeitig Hilfe, falls eine Situation eskaliert.
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Treffpunkt vereinbaren
Vereinbaren Sie mit Freunden und Bekannten einen Treffpunkt auf der Theresienwiese
für den Fall, dass jemand in den Menschenmassen verloren geht oder sich verläuft.
Wenn Sie in der Gruppe feststellen, dass einer fehlt, können Sie ihn am vereinbarten
Ort wieder finden. -
Zwischen den Bieren Pausen einlegen
Auch wenn das Wiesnbier schmeckt: Es hat einen relativ hohen Alkoholgehalt und macht
schneller betrunken als normales Flaschenbier. Legen Sie zwischen zwei Maß eine
Pause ein und trinken Sie langsamer. Sie können auch abwechselnd eine Maß Bier und
ein Mineralwasser, Radler oder alkoholfreies Bier bestellen und zwischendurch etwas
essen. -
Im Notfall Hilfe holen
Zögern Sie nicht, in einer kritischen Situation sofort Hilfe zu holen. Am besten
erkundigen Sie sich vor dem Wiesnbesuch, wo die wichtigen Hilfe- und
Serviceeinrichtungen auf der Theresienwiese zu finden sind. Notfallnummern können
Sie auf Ihrer Handyliste eintragen, damit Sie sie sofort zur Hand haben.
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Wertsachen am Körper tragen
Alle Wertsachen sollten möglichst nahe am Körper getragen werden. So sind sie auch
im dichten Gedränge gut geschützt. Wer seinen Geldbeutel in die Jackeninnentasche
steckt, sollte darauf achten, die Jacke nach dem Ausziehen nicht unbeachtet
wegzulegen. Nützlich sind Gürteltaschen, die sich bei den Damen unter der
Dirndlschürze und bei den Herren unter der Jacke verbergen lassen. -
Nicht aus fremden Bierkrügen trinken
An den überfüllten Tischen kann es passieren, dass Sie versehentlich aus dem
falschen Bierkrug trinken. Versuchen Sie jedoch, dies zu vermeiden. Zum einen kann
es Ihren Tischnachbarn verärgern, zum anderen gilt das Fremdtrinken als Grund für
die “Wiesn-Grippe”. Damit sind Infektionskrankheiten gemeint, deren Erreger sich
über gemeinsam genutzte Bierkrüge verbreiten. Außerdem wissen Sie nie, welche
Substanz in andere Gläser hineingetan wurde. -
Einen sicheren Heimweg planen
Sorgen Sie dafür, dass Sie sicher wieder nach Hause oder ins Hotel kommen. Wenn Sie
als Nicht-Münchner mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, sollten Sie sich Ihre
Verbindungen genau aufschreiben. So ist es leichter, die richtigen Busse und Bahnen
nach einem durchfeierten Tag zu finden. Im Zweifelsfall ist ein Taxi die bessere
Wahl. Kümmern Sie sich um alkoholisierte Personen in Ihrer Gruppe, damit auch diese
sicher vom Oktoberfest zurückkommen.
Kapitel 5
Geschichten rund um das Oktoberfest
Das Münchner Oktoberfest hat eine lange und einzigartige Geschichte. Es hat sich von der
Feier anlässlich einer Prinzenhochzeit zu einem internationalen Ereignis entwickelt. Viele
der alten Wiesntraditionen haben sich erhalten. Der Einzug der Wiesnwirte, der Trachten- und
Schützenzug, der Fassanstich, das Böllerschießen sind fester Bestandteil des
Rahmenprogramms. So bleibt das bayerische Brauchtum lebendig.
Gleichzeitig haben es die Veranstalter verstanden, Neues zu integrieren. Es gibt historische
Fahrgeschäfte neben modernen, bodenständige bayerische Küche neben aktuellen kulinarischen
Kreationen, traditionelle Schunkellieder neben Rock- und Popsongs.
Millionen von Gästen aus dem In- und Ausland kommen jährlich im September nach München, um
dieses besondere Volksfest mitzufeiern. Wiesnneulinge sind in München ebenso willkommen wie
langjährige Stammgäste und eingeladen, die bayerische Gastfreundschaft zu genießen. In jedem
Jahr werden neue Kapitel der Oktoberfest-Geschichte geschrieben – spannende, heitere und
aufregende.
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Kapitel 1
Orientierung auf der Wiesn -
Kapitel 2
Der perfekte Tag auf dem Oktoberfest -
Kapitel 3
Essen & Trinken -
Kapitel 4
Feiern wie die Bayern -
Kapitel 5
Geschichten rund um das Oktoberfest
Die Geschichte der Wiesn
Das erste Oktoberfest
Das erste Oktoberfest am 17. Oktober 1810 war eine Hochzeitsfeier. Kronprinz Ludwig von
Bayern heiratete die Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen. Die
Hochzeitsfeierlichkeiten in München dauerten fünf Tage. Mit Paraden, Musik, Darbietungen,
Essen und Trinken wurde ausgelassen gefeiert. Das Fest zelebrierte nicht nur die
Adelshochzeit, es wurde schon damals als Volksfest für die Bevölkerung ausgerichtet.
Zum Abschluss fand auf Vorschlag des Kavallerie-Majors und Bankiers Andreas von Dall’Armi zu
Ehren des Brautpaars auf dem heutigen Areal der Theresienwiese ein Pferderennen statt. Die
Festwiese wurde nach der Braut benannt: “Theresens-Wiese”. Das Fest kam bei der Bevölkerung
so gut an, dass auch in den Folgejahren vergleichbare Feste ausgerichtet wurden.
Bis auf wenige Unterbrechungen aufgrund von Krieg oder Seuchen findet seitdem jährlich die
Wiesn statt. Zunächst standen noch das Pferderennen und landwirtschaftliche Ausstellungen im
Vordergrund, später wandelte sich das Oktoberfest nach und nach zum heutigen Volksfest mit
Weltruf.

Das größte Volksfest der Welt
Das Münchner Oktoberfest darf sich das größte Volksfest der Welt nennen. Das Festareal hat
eine Größe von rund 34,5 Hektar, muss aber alle vier Jahre den Platz mit dem Zentralen
Landwirtschaftsfest teilen. Zwischen 5,5 und 6,5 Millionen Besucher aus aller Welt reisen
während der Festwochen nach München, um das größte Volksfest der Welt mitzufeiern. Die Gäste
kommen nicht nur aus den europäischen Nachbarländern. Auch in Asien, den USA und Australien
ist das Oktoberfest bekannt, und Reiseveranstalter bieten speziell Oktoberfestreisen nach
München an.
Über 500 Anbieter sind auf der Wiesn tätig, von Gastro-Betrieben über Schausteller bis zu
allgemeinen Serviceeinrichtungen. Sie beschäftigen rund 13.000 Arbeitskräfte im Lauf der
Festwochen. Rekordverdächtig ist auch der Bierausschank: Über 7 Millionen Maß werden
gezapft. Trotz des enormen nationalen und internationalen Interesses hat es das Oktoberfest
geschafft, immer ein traditionelles bayerisches Volksfest zu bleiben.
Die Oide Wiesn
Die Oide Wiesn – die “alte Wiesn” – gab es zum ersten Mal 2010. Anlässlich des 200-jährigen
Jubiläums des Oktoberfests wurden im südlichen Teil der Theresienwiese historische Festzelte
und Fahrgeschäfte aufgebaut. Aufgrund ihres Erfolgs hat die Oide Wiesn nun einen festen
Platz im Oktoberfestprogramm. Hier können Sie traditionelle Fahrgeschäfte wie den
Kettenflieger Kalb oder eine Schiffschaukel bestaunen und ausprobieren. Das
Tradition-Festzelt ist ein urbayerisches Bierzelt, in dem es sich gemütlich feiern lässt.
Das Museumszelt mit Ausstellungen zur Oktoberfestgeschichte und das Herzkasperl-Festzelt mit
abwechslungsreichem Kulturprogramm runden das Angebot ab. Die Eintrittsgebühr brauchen Sie
nur einmal zu bezahlen. Mit Ihrem Einlassbändchen können Sie anschließend beliebig zwischen
der Wiesn und der Oiden Wiesn pendeln. Alle vier Jahre, wenn das Zentrale
Landwirtschaftsfest stattfindet, muss die Oide Wiesn pausieren und es wird nur das Festzelt
Tradition aufgebaut.
Wissenswertes rund um das Oktoberfest

Ein geübter Schankkellner benötigt für das Zapfen einer Maß im Schnitt nur eineinhalb
Sekunden.

Eine besondere Attraktion auf der Wiesn ist der Flohzirkus. Seit 1948 unterhält die
„Mannschaft“ von etwa 60 Flöhen vor allem Kinder.

Jedes Jahr werden ca. 7,5 Millionen Maß ausgeschenkt und 122 Ochsen verbraucht.

Briefe, die vom Oktoberfest aus gesendet werden, werden mit einem Sonderstempel der Post
versehen.

Es wird erzählt, dass Albert Einstein 1886 oder 1896 beim Aufbau der Wiesn geholfen haben
soll und im Schottenhamel-Festzelt Glühlampen eingeschraubt hat.

Der berühmteste Trinkspruch der Wiesn “Ein Prosit der Gemütlichkeit” kommt gar nicht aus
Bayern, sondern aus Sachsen. Zu den Worten des Chemnitzer Musikers Bernhard Dittrich folgt
heutzutage ein kräftiger Schluck aus dem Maßkrug.
Im Fundbüro der Wiesn
Kuriose Fundsachen, die sich über die Jahre angesammelt haben

Ein Holzschild mit der Aufschrift “Sauerkraut”

Lederhosen und Dirndl

Eine elektrische Luftpumpe

Ein Rollstuhl

Krücken

Eheringe

Ein Dachshund namens Wasti

Ein künstliches Gebiss

Ein FC Bayern Gartenzwerg

Eine Angel